Gasballon fahren
Nur wenige Tage waren 1783 nach den Erfolgen mit den Heißluftballonen der Gebrüder Montgolfier vergangen als Professor Charles dem Gasballon den Weg bereitete. Ein Jahrhundert später erreichte Münster die Begeisterung für die Luft und am 18. Oktober 1909 beschreibt der Verein mit seiner ersten, um 20.15 Uhr eröffneten Versammlung die Geburtsstunde der gesamten Fliegerei in Münster und dem Münsterland.
Der Heißluftballon entwickelte sich in dieser zeit nicht weiter, sodass die ersten Ballonaufstiege in Gasballonen realisiert wurden. Ferdinand Eimermacher, der seine Prüfungsfahrt am 10. Juni 1910 ablegte prägte ebenfalls die Vereinsgeschichte maßgeblich. In 4. Generation danken wir der Ferdinand Eimermacher GmbH & Co. KG als großzügigen Förderer.
Als Traggas für den Aufstieg in einem Gasballon eignen sich Wasserstoff, Helium und „Leuchtgas“. Das Stadtgas oder Leuchtgas bezeichnet einen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts weithin üblichen Brennstoff, der zumeist in städtischer Regie durch Kohlevergasung hergestellt wurde. Heute werden Gasballone entweder mit unbedenklichem, jedoch extrem kostenintensiven Helium oder Wasserstoff betrieben. Trotz der Katastrophe der LZ 129 „Hindenburg“ am 6. Mai 1937 bei der Landung in Lakehurst beweisen besonders die Deutschen den sicheren und ungefährlichen Umgang mit diesem Gas.
Eine Fahrt im Gasballon wird von den Gästen und Piloten gegenüber dem Aufstieg im Heißluftballon ganz anders empfunden. Ein Gasballon kann sich tagelang vom Wind durch das Luftmeer treiben lassen. Ein Sonnenaufgang in absoluter Stille, der exclusive Charakter und die fabelhafte Atmosphäre an Bord werden zu einem Erlebnis von hoher Intensität.